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Johannes Stolper mit Topleistung beim Team World Cup

Am 16. Mai 2021 hat der Strausberger Rhönradturner Johannes Stolper vom TSC mit dem deutschen Team seinen ersten, großen internationalen Titel errungen. Und das trotz der allgegenwärtigen Pandemie-Beschränkungen!

Eigentlich sollte in diesen Maitagen 2021 die Rhönrad-Team-WM im Rahmen des Internationalen Deutschen Turnfests stattfinden. Als das Turnfest Corona bedingt abgesagt wurde, entwickelte der Internationale Rhönradturnverband (IRV) das Format der Team Trophy. Das ist ein Wettkampf, bei dem sich die zur letzten Weltmeisterschaft 2018 qualifizierten Nationen zeitgleich auf der internationalen Rhönradbühne präsentieren. Alles online ausgetragen, live über den YouTube-Kanal des IRVs. An den Start gingen die Juniorenmannschaften aus Deutschland, Israel, Schweiz und Österreich, bestehend aus je drei Turnerinnen und drei Turnern. Die Bundestrainerin Katja Homeyer hatte die besten sechs Junior:innen Deutschlands in das Mixed Team berufen. Das Team Deutschland trat im Bundesleistungszentrum Taunusstein (Hessen) vor Kameras.

Zu dieser „Ersatzveranstaltung“ kann man dem IRV nur gratulieren. Weltweit verfolgten sehr viele Zuschauer diesen spannenden Wettkampf und über den Kanal des IRV wächst die Zahl noch immer.

Für das Team Deutschland eröffnete Johannes Stolper den Reigen der sechs Aktiven mit einer sauber geturnten Spiralekür. Dabei bewegt sich das Rad jeweils nur auf einem der zwei Metallreifen, was hohe Anforderungen an die Athletik stellt. Mit dem sicher gestandenen Raussprung beendete er seinen Auftritt und brachte mit 3 Punkten Ruhe in das Team. Vor Runde 6 lagen das israelische und das deutsche Team mit 21 Punkten gleichauf. Hier behielt die Deutsche Jugendmeisterin 2019 Lea Gmeiner die Nerven und sicherte Deutschland den Sieg. Ebenso spannend war der Kampf um Platz 3, wo sich Österreich vor der Schweiz durchsetzte.

Herr Johannes Stolper, wie haben Sie sich in dieser Pandemiezeit so fit gehalten?

Natürlich war es sehr schwer, sich im Lockdown fit zu halten, aber wir hatten einen wöchentlichen Trainingsplan mit vielen online Workouts etc. und online Zoom Training, wodurch man sich ganz gut in Form halten konnte. Glücklicherweise hatten wir auch „nur“ ca. 8 Wochen Trainingspause, dann durften wir als Bundeskader endlich wieder in unserer Halle trainieren.

Womit haben Sie die Bundestrainerin bei der Nominierung in das Team überzeugt?

Kurz vor der Nominierung war ein anderer Spirale Online- Wettkampf vom IRV, bei welchem ich den dritten Platz belegt habe. Ich denke das war schon mal eine gute Grundlage. In der Kür, die ich dann für die Nominierung drei Wochen später eingeschickt habe, konnte ich nochmal 0,4 Punkte mehr Schwierigkeit turnen, wodurch ich dann 7.0 Punkte Schwierigkeitswert hatte. Das ist schon ein recht hoher Ausgangswert und ich denke, dass das auf jeden Fall geholfen hat. Ein klein bisschen Glück war aber auch auf jeden Fall dabei.

Kam bei dieser, doch ungewöhnlichen Form des Online- Wettkampfes, überhaupt Wettkampfstimmung auf?

Ja, auf jeden Fall. Nach fast zwei Jahren Wettkampfpause war es super mal wieder vor Publikum zu turnen, auch wenn es nur wenige Beteiligte in der Halle waren. Als das Juniorenteam dran war, musste das Seniorenteam auf der Tribüne sitzen, aufgrund der Corona Bestimmungen. Das war quasi unser Publikum, welches uns mit Deutschlandflaggen und Motivationssprüchen aus sicherer Entfernung motiviert hat. Außerdem war es super seine Freunde und Bekannten aus anderen Vereinen wieder zu sehen nach zwei Jahren.

Ich bin auf jeden Fall super dankbar, dass ich die Chance hatte einen Wettkampf für das Team Germany bestreiten zu dürfen. Es war eine einmalige Erfahrung.

(Das Gespräch führte Heiner Böhme)

 

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